Mit der „Beruflichen Orientierung für Zugewanderte (BOF)" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden Zugewanderte jeden Alters mit auf ihrem Weg in eine Ausbildung intensiv unterstützt. Während der BOF-Kurse erlernen die Teilnehmenden Fachsprache und Fachkenntnisse für den angestrebten Ausbildungsberuf und werden von einer Begleiterin oder einem Begleiter individuell unterstützt.
Eignungsfeststellung
Vor Beginn eines BOF - Kurses wird geprüft, ob die interessierte Person das Potenzial und die Kompetenzen für eine spätere Vermittlung in die angestrebte Ausbildung mitbringt. Hierzu zählen sowohl Deutschsprachkenntnisse als auch schulische Grundkenntnisse sowie personale, soziale und methodische Kompetenzen.
Berufsfelderprobung zur beruflichen Orientierung
In den ersten 2 Wochen des Kurses lernen sich die Teilnehmenden untereinander kennen. Weiterhin lernen sie das Team der bbwe kennen und erhalten erste Einblicke in die verschiedenen Berufsfelder. In dieser Zeit können sie bis zu drei Berufe in der Praxis erkunden um die berufliche Orientierung zu vertiefen und den Berufswunsch zu überprüfen.
Werkstatttage zur Vorbereitung auf eine Ausbildung
Nach dem Kennenlernen verschiedener Berufsfelder können die Teilnehmenden ein bis drei Ausbildungsberufe in der Praxis erfahren, in denen sie sich eine Ausbildung vorstellen können. Bis zu insgesamt 18 Wochen lang testen sie, ob die ausgewählten Berufe tatsächlich ihrer persönlichen Eignung und Neigung entsprechen. Während der Werkstatttage erfahren sie außerdem mehr zu Aufbau und Inhalten der dualen Ausbildung in den gewählten Berufen und werden sprachlich und fachlich auf die Anforderungen der Berufsschule
vorbereitet. Folgende Berufsfelder bieten wir an:
- Farb- und Raumgestaltung
- Gesundheit und Pflege
- Kosmetik und Körperpflege
- Metalltechnik
- Holzverarbeitung
- Hauswirtschaft
- Elektrotechnik
- Informationstechnik
Betriebsphasen zur Erprobung des Wunschberufes
Auf der Grundlage der Erfahrungen während der Werkstatttage entscheiden sich die Teilnehmenden für einen Ausbildungsberuf, den sie während der Betriebsphase in einem Betrieb weiter testen. Hier wenden sie die zuvor erworbenen Kompetenzen in der betrieblichen Praxis an. Umgekehrt lernt der Betrieb die potenziellen Auszubildenden kennen. Die Betriebsphase kann am Ende des Kurses absolviert werden, aber auch bei Bedarf in mehreren Abschnitten in den Kurs integriert werden.
Sprach- und Fachunterricht
Die integrierte Vermittlung berufsbezogener Fach- und Sprachkenntnisse ist ein zentraler Bestandteil des BOF-Kurses. Die Vorbereitung auf die Berufsschule erfolgt mit einem ganzheitlichen Ansatz. Fachinhalte werden in den Sprachunterricht sinnvoll integriert. Die zukünftigen Auszubildenden sollen bestmöglich auf die Anforderungen der Berufsschule vorbereitet werden. Sie erhalten neben dem Sprachunterricht auch einen intensiven berufsbezogenen Fachunterricht – etwa in Mathematik oder Naturwissenschaften. Zudem werden die Medien- und Sozialkompetenz der Teilnehmenden durch gezielte Angebote gestärkt.
Zielgruppe der BOF - Kurse sind Zugewanderte jeden Alters mit besonderem Förder- und Sprachunterstützungsbedarf, die folgende Voraussetzungen erfüllen: Geflüchtete müssen Asylberechtigte, anerkannte Flüchtlinge oder Asylbewerberinnen/Asylbewerber bzw. Geduldete mit Arbeitsmarktzugang sein. Darüber hinaus können Zugewanderte an BOF teilnehmen, die einen konkreten, individuellen, migrationsbedingten Förder- und Sprachunterstützungsbedarf haben, um eine Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen.
Sie sollen:
- die Vollzeitschulpflicht des zuständigen Bundeslandes erfüllt haben,
- über keine in Deutschland anerkannte berufliche Erstausbildung verfügen,
- in der Regel einen Integrationskurs absolviert oder entsprechende schulische Maßnahmen (Klassen in allgemeinbildenden oder berufsbildenden Schulen) bzw. vergleichbare Vorbereitungsmaßnahmen abgeschlossen haben,
- deutsche Sprachkenntnisse mindestens auf dem Niveau B1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen nachweisen,
- über erste Kenntnisse des deutschen Ausbildungs- und Beschäftigungssystems verfügen und
- eine Vorstellung davon haben, in welchen Berufsfeldern sie eine Berufsorientierung durchlaufen wollen.
Für die Durchführung eines BOF-Kurses werden 20 Wochen eingeplant. Der Kurs gliedert sich in eine praktische berufsbezogene Qualifizierung und den berufsbezogenen Sprach- und Fachunterricht und umfasst insgesamt 37 Wochenstunden. Ein neuer Kurs hat im Juli 2023 begonnen. Interessierte Personen können gerne noch bis Ende September einsteigen!
Die Teilnahme an einem BOF-Kurs ist kostenfrei. Sie erhalten die nötige Arbeitskleidung, alle Bücher und Lernmaterialien von uns. Weiterhin stellen wir Ihnen das Deutschlandticket kostenfrei zur Verfügung.
Das Angebot findet an unserem Standort in der Saalestraße 10 in 45478 Mülheim an der Ruhr statt.
Agnes Flachs 0208 301593 511 agnes.flachsbbwede
Das Projekt BOF wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die inhaltliche und administrative Begleitung des Programms erfolgt durch die Programmstelle Berufsorientierung beim Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn.
Weitere Informtionen finden Sie auch unter:
Webseite des BIBB - Berufliche Orientierung für Zugewanderte BOF Video
